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Exkursionsbericht über den Besuch im Kunstkraftwerk „Leuchtende Freiheit: Die Friedliche Revolution“

„Friedliche Revolution“: Das Licht des Zusammenhalts

 

09.10.1989: 70 000 Menschen gehen in Leipzig für ihre Freiheit, für ihre Zukunft und für ihre Rechte auf die Straße – und zwar friedlich. Aber wie viel Mut hat dies wirklich gebraucht? Und vor allem: Wie viel mussten diese Menschen opfern für das Land, in dem wir heute leben und das wir als selbstverständlich ansehen?

Wir sind aus der Religionsgruppe der 9. Klasse. Am 11.11.2025 haben wir im Rahmen unseres Unterrichtsthemas „Kirche in der DDR“ im Kunstkraftwerk die Ausstellung „Leuchtende Freiheit“ zur „Friedlichen Revolution“ besucht. Dazu haben wir vor der „richtigen“ Ausstellung eine kleine Einführung bekommen. Uns wurde der Initiator Prof. Markus Löffler über ein Video vorgestellt, in dem dieser die Gründe für die Ausstellung nannte: in allererster Linie erinnern. Erinnern, an die mutigen Menschen, denen wir unser geeinigtes Deutschland verdanken. Erinnern, an alle, die dafür selbstverständliche Sachen wie ihre Freiheit geopfert haben. Aber auch erinnern, an die damalige Zeit, die für viele schrecklich war. Uns wurden auch die Sponsoren, nämlich das Archiv Bürgerbewegung Leipzig, die Bundesstiftung Aufarbeitung und die Nikolaikirche vorgestellt.

Dann folgte die Ausstellung, ein Raum, der 360° mit Videos projiziert war. Dabei orientierte man sich an dem Ablauf der Geschichte. Uns wurde der Verlauf der DDR anschaulich geschildert (mit Arbeitsblatt). Es drehte sich aber den Großteil nicht etwa um politische Konflikte o. ä., sondern um das Leben der Menschen mit all den Schwierigkeiten, die es damals gab. So z. B. um die Auf und Abs beim Widerstand gegen die Regierung oder die kleinen Zonen, in denen sich die Menschen sicher fühlten.

Wir sind uns alle einig, dass der Besuch uns zum Nachdenken angeregt hat. Sollten wir den Staat, den wir heute haben, für so selbstverständlich halten? Oder vielleicht ein wenig dankbarer sein und uns nicht immer so beschweren? Außerdem war es definitiv schockierend zu sehen, dass Menschen teilweise 10 Jahre ins Arbeitslager mussten, weil sie Lenin im Schulbuch mit Bleistift einen Bart angezeichnet hatten. Gleichzeitig rief das noch mehr Bewunderung für den Widerstand, den Zusammenhalt und die Entschlossenheit der Menschen in uns hervor. Und die Visualisierung dessen war sehr beeindruckend. Eine Freundin von mir meinte, es wäre wie „ein lebendiger Traum“ gewesen, und diese Formulierung fand ich tatsächlich sehr treffend. Man hatte in der Ausstellung kurz das Gefühl, bei den ganzen Menschen zu sein und man hat ihre Gefühle gut nachvollziehen können.

Wie bereits erwähnt schenkte uns die Ausstellung aber auch viele neue Einsichten, darunter eben, dass wir uns glücklich schätzen können, in einer Zeit wie gerade aufzuwachsen, auch wenn diese ebenfalls von Problemen geprägt ist. Zum anderen  wurde uns auch viel Geschichtswissen mitgegeben, dadurch, dass die Ausstellung sozusagen einem Zeitstrahl recht exakt folgt. Zudem haben wir gelernt, wie wichtig es ist, sich mit Themen wie der „Friedlichen Revolution“ auseinanderzusetzen. Immerhin prägen sie unser Leben bis heute und zeigen uns, gerade in politisch holprigen Zeiten, was wir gemeinsam als „Volk“ erreichen können. Und, nicht zu vergessen, sollten wir aus der Geschichte lernen. Es darf nie wieder so einen Kontrollstaat geben wie damals, wo man sich nicht einmal sicher sein konnte, ob der beste Freund einen verrät.

Also, auch in Zeiten wie heute, in denen wir gesellschaftliche Spaltungen, Diskriminierungen und viele Meinungsverschiedenheiten erleben, dürfen wir nicht vergessen: Am Ende sind wir alle Menschen und können gemeinsam so viel erreichen, wenn wir nur zusammenhalten. Unser Licht kann die Dunkelheit hell erstrahlen lassen, wenn nur jeder seine kleine Kerze brennen lässt.

 

Bericht von Halka, Malina, Clara und Sophia, Kl. 9